Wie lange halten meine Toner- und Druckerpatronen?

Wie lange halten meine Toner- und Druckerpatronen?

Natürlich interessiert es Sie, wenn Sie Druckerpatronen oder Kartuschen mit Toner kaufen, wie lange diese halten werden. Egal ob Sie Tinte oder Toner im Online Shop erwerben, es steht den Anbietern frei, welche Angaben Sie zum Produkt machen, daher finden Sie unterschiedliche Hinweise auf den Inhalt der Patronen.

Angaben der Hersteller zur Haltbarkeit von Toner- oder Druckerpatronen

Einige Anbieter machen Angaben über den Inhalt. Sie finden auf Tonerkartuschen oft einen Hinweis, wie viel Gramm Toner sich darin befindet. Bei Druckpatronen erfolgt die Inhaltsgabe dagegen meist in Milliliter. Leider nutzen Ihnen diese Informationen wenig, denn für Sie ist letztendlich von Bedeutung, wie viele Seiten Sie mit der Druckerpatrone oder der Tonerkartusche drucken können.

Für Sie sind daher Hinweise auf die Anzahl der möglichen Ausdrucke wichtiger. Dieser Wert, die Seitenleistung, gibt natürlich nicht an, wie lange der Inhalt bei Ihnen reichen wird. Die Größe ist aber er eine gute Basis, wenn Sie die Produktpreise vergleichen wollen. Dies gilt sowohl, wenn Sie den besten Toner kaufen wollen, als auch wenn Sie Toner günstig beziehen möchten.

So muss die Seitenleistung ermittelt werden

Angaben über die Anzahl der Seiten sind freiwillig. Wenn der Hersteller die Seitenleistung nennt, muss er diese nach einem DIN Norm bzw. ISO Norm festgelegten Verfahren ermitteln.

Gedruckt werden 5 Standard-ISO-Mustervorlagen (ISO/IEC 24712) mit einem genormten Druckbefehl. Anschließend begutachten die Experten das Druckergebnis. Diesen Vorgang wiederholen die Prüfer, bis eines der folgenden Ereignisse eintritt:

• Die Ausdrucke zeigen eine nachlassende Sättigung der Farben.

• Es erscheint kein Druckbild mehr beziehungsweise es kommt zu Fehlfarben.

• Der Druckertreiber meldet, dass die Tintenpatrone leer ist.

Das genormte Testverfahren ermöglicht, die Ergiebigkeit der Produkte zu ermitteln. Es sagt aber nichts darüber aus, welches der beste Toner, den sie kaufen können ist. Rückschlüsse, ob der Toner günstig ist, lassen sich aber ziehen. Rechnen Sie die Kosten für den Druck einer Seite aus, in dem Sie den Kaufpreis durch die ermittelte Anzahl der Seiten teilen. Die Kosten je Seite zeigen Ihnen am deutlichsten, welche Toner günstige Preise haben.

Unterschied zwischen Tonerkartusche und Druckerpatrone

Eine Tonerkartusche enthält ein Farbpulver. Im Drucker befindet sich eine Bildtrommel, deren Oberfläche negativ geladen ist. Ein Laserstrahl neutralisier die Ladung an den Stellen, wo sich das Farbpulver anlagern soll. Da Trommel, Papier und Toner negativ geladen sind, kann der Toner nicht am Papier oder der Trommel haften. Nur an den Stellen der Bildtrommel, die der Laserstrahl neutralisiert hat, bleibt Toner hängen. Nun lädt der Drucker das Papier positiv auf, damit die negativen Tonerteilchen haften bleiben. Zum Schluss presst eine Fixierwalze bei einer Temperatur von 200 °C das lose haftende Farbpulver ins Papier. Eine Tonerkartusche weist Seitenleistung von mehr als 1.000 Seiten auf. Spitzendrucker, die mit dem besten Toner den Sie kaufen können betrieben werden erreichen sogar eine Seitenleistung von 6.000 Seiten.

Das Druckverfahren mit einer Druckerpatrone sich wesentlich einfacher. Diese ist mit flüssiger Tinte gefüllt, die durch feiner Düsen direkt auf das Papier gespritzt. Sie eignen sich über sogenannte Tintenstrahldrucker. Druckerpatronen haben in der Regel Seitenleistungen von einigen hundert Seiten.

Wie lange hält Toner in der Praxis

Sie können sich nicht darauf verlassen, dass der beste Toner, den sie kaufen, tatsächlich so viele Seiten druckt, wie die Seitenleistung angibt. Es kommt natürlich auf die Deckung der Seite an. Das beschriebene Testverfahren simuliert eine in der Praxis übliche Abdeckung von etwa fünf Prozent der Seite. Dies entspricht dem Druck von üblicher Korrespondenz.

Wenn Sie Grafiken oder Schaubilder drucken, ist die Abdeckung deutlich größer. Die Abdeckung liegt manchmal bei 25 %. Beim Fotodruck entspricht sie fast 100 Prozent. Sie werden also deutlich weniger Seiten drucken können. Sofern Sie lediglich Anschreiben ausdrucken, werden Sie mit dem Toner auch in der Praxis etwa die angegebene Seitenleistung erreichen können.

Wie lange halten Druckerpatronen in der Praxis

Bei Druckerpatronen spielen noch weitere Faktoren eine Rolle, daher werden Sie in der Praxis niemals die vom Hersteller genannte Seitenleistung erreichen können. Im vorgeschriebenen Test druckt der Drucker ohne Unterbrechungen. Im Alltag wird er aber meist mehrmals am Tag an- und ausgeschaltet. Bei jedem Anschalten spült das System die Düsen mit Tinte durch. Oft verbrauchen Sie mehr Tinte durch die Reinigung als durch das Drucken. Das ist der Hauptgrund, wieso Sie mit einem Laserdrucker und Toner günstiger drucken.

Wie lange halten Druckerpatronen nun in der Praxis? Diese Frage kann niemand genau beantworten, denn sie unterliegen einem vielfältigen Verschleiß. Wenn Sie Ihren Drucker hei jedem Hochfahren des Computers mit anschalten, sind die Patronen oft leer, obwohl Sie keine einzige Seite gedruckt haben. Bleibt der Drucker lange Zeit ausgeschaltet, trocknet die Tinte in den Düsen. Das führt zu verschmierten Ausdrucken und manchmal müssen Sie Patrone austauschen, obwohl noch reichlich Tinte darin ist.

Auswirkungen der Haltbarkeit auf die Druckkosten

Da die Ergiebigkeit von Tonerkartuschen kaum von den Druckgewohnheiten abhängt, ist der Preis je „Normseite“ ein guter Anhaltspunkt, um zu beurteilen, welcher Toner günstiger ist. Bei Druckerpatronen sollten Sie die Entscheidung nicht ausschließlich nach dem Preis je Seite treffen.

Beispiel: Eine Druckerpatrone mit viel Inhalt hat in der Regel einen günstigen Preis je Seite.

Wenn Sie viel drucken, verbrauchen Sie die Tinte für die Ausdrucke. Falls Sie wenig drucken und den Drucker häufig anschalten, verbrauchen Sie ebenfalls viel Tinte, entweder zum Drucken oder um die Düsen zu reinigen. Es lohnt, eine Druckerpatrone mit großer Tintenmenge zu kaufen.

Wer aber den Drucker nur selten anmacht, weil er Strom sparen will, greift besser zu einer Patrone mit geringer Füllmenge. Er wird die Druckerpatronen austauschen müssen, weil die Tinte eingetrocknet ist, lange bevor diese verbraucht wird.

Toner lohnt sich oft auch bei geringen Druckvolumen

Da Toner nahezu unbegrenzt haltbar ist, er kann nicht eintrocknen und es gibt keine verklebten Düsen, lohnt sich ein Laserdrucker, auch wenn nur wenig gedruckt wird. Die Kosten lassen sich genau kalkulieren.

Da aber niemand weiß, wie lange Druckerpatronen in der Praxis halten, sind die Kosten nur schwer abzuschätzen, besonders da die Tinte darin auch zur Reinigung der Druckköpfe dient beziehungsweise diese manchmal ungenutzt eintrocknet.

Überlegen Sie daher bei den aktuell niedrigen Preisen von Laserdruckern, ob Sie sich vom Tintenstrahldrucker verabschieden und stattdessen künftig mit Toner statt Tinte drucken. Der Umstieg bedeutet außerdem, dass die Ausdrucke sauberer und unempfindlich gegen Nässe sind.